Club des Belugas – Die Königsklasse des Nu-Jazz

„Machts gut und Danke für den Fisch“ (Douglas Adams)

Der Club des Belugas war und ist seit Jahren die Königsklasse des Nu-Jazz. Ihre lässig groovenden Soundabmischungen haben wohl kaum einen rhythmusverliebten Menschen kalt gelassen. „Nine“ ist in logischer Reihenfolge, das neunte Album des exklusiven Clubs. Und damit auch das vorerst Letzte, wie sie selbst ankündigen. Das Doppelalbum ist satt gefüllt mit neuem und bekannten Material. Neben der Stammbesetzung um Maxim Illion, Kitty the Bill und Brenda Boykin, haben zahlreiche Freunde der Nu-Jazzszene am Belugaabgesang mitgefrickelt. 14 Jahre Bandgeschichte laufen hier noch einmal zu Höchstform auf. Wie aus einem Bondsoundtrack klingt es, wenn Iain Mackenzies nachtsamtweiche Stimme „Mambo Tonight“ singt. Der Bahama Soul Club wird im CdB-Mix zu einer Afrolookparty im legendären Soultrain. Gelegentlich gelingt dem Club auch der ganz große Kinosoundtrack, wie in „Animal Parade“. Besondere Leckerbissen sind immer wieder die Stimmungsbilder, die der Club des Belugas zeichnen kann und die nach Romantik, frühem Sonnenaufgang nach durchliebter Nacht und südlichem Strand klingen. „Moon Lagoon“ ist solch ein kuschelweiches Highlight des Albums „Nine“. Swing, Electrostyle, Brazilmoods, Latinjazz, alles trifft auf dem hoffentlich dann doch nicht letzte Werk des Clubs stilistisch und geschmackssicher zusammen. Damit gehört es erneut zu den Ausnahmealben, die es in den Clubs, bei Parties und an launigen Bars, ebenso zu hören gibt, wie beim Bad in Pool oder in der Badewanne. In Schlafzimmern oder anderen Liebesnestern sowieso. Mit der Musik vom Club des Belugas bleibt man sogar gern im Hotelfahrstuhl stecken. Also noch einmal die Martinigläser gerührt und die Beine geschüttelt. Die Nacht ist so lang, wie wir sie machen. Mit dem Club des Belugas, wird sie jedenfalls nicht langweilig.

© Karsten Rube für Radio-Skala 2016

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